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Eine der wichtigsten Fähigkeiten, die wir Kindern auf den Weg geben können: Nein – Sagen! Hier der Blogartikel von Stephanie Giese dazu:
Eine der wichtigsten Entscheidungen als Eltern trafen wir auf einem Rummelplatz.
Wir waren mit den Kräften am Ende. Wir mussten unser Haus verkaufen, unsere jüngste Tochter war noch ein Baby, unsere anderen Kinder fünf und drei Jahre alt.
Eines Abends beschlossen wir, dass wir trotzdem zusammen eine gute Zeit haben wollten. Die Menschenmassen waren uns egal, auch die umständliche Parkplatzsuche und was das wieder kosten würde. Wir gingen mit den Kindern auf den Rummelplatz. Wir schoben den Kinderwagen um den Streichelzoo herum, kauften Zuckerwatte, standen ewig lange an den Fahrgeschäften an.
Nicholas, unser ältester, war im siebten Himmel. Er zerrte uns hinter sich her, als er von Karussell zu Karussell rannte, manche fuhr er zwei oder drei Mal. Unsere dreijährige Tochter Abby hatte Angst vor den Fahrgeschäften.
Vor dem Riesenrad hatte sie Tränen in den Augen
Mein Mann versuchte ihr Mut zu machen aber sie sagte immer wieder: „nein.“ Erst waren mein Mann und ich frustriert. Wir waren in den vergangenen Tagen mehrmals an dem Rummel vorbeigefahren. Jedes Mal bettelte sie, dass wir anhalten sollten, damit sie Karussell fahren könne. Aber jetzt hatte sie Tränen in den Augen und Angst, als sie vor der großen Rutsche und dem Riesenrad stand.
Je länger ich zuhörte, wie mein Mann Eddie sie zu überreden versuchte, desto schwerer wurde mir ums Herz. Er machte nichts falsch. Er wollte nur ein guter Vater sein. Er wollte ihr zeigen, dass sie die Angst überwinden und Spaß haben kann.
„Komm schon, Süße. Ich werde die ganze Zeit bei dir sein. Du musst keine Angst haben. Vertrau mir. Ich liebe dich.“
Da wusste ich es. Ich wusste: In 10 oder 12 oder 20 Jahren wird sie die gleichen Worte von einem anderen Mann hören, aber dann steht viel mehr auf dem Spiel.
Und wenn meine Töchter diese Worte hören, will ich, dass sie in der Lage sind „nein“ zu sagen – und es wieder und wieder zu tun, wenn das nötig ist.
Nein heißt nein. Immer
Denn auch wenn sie „nein“ sagen, würde doch Schmeicheln und Versuchung folgen, und falsche Logik. Auch wenn diese Dinge ein Mann sagt, der nur gute Absichten hat und aus dem besten Hause kommt.
Es ist unser Job, unseren Kindern beizubringen, dass sie niemals etwas tun müssen, wenn sie sich unwohl dabei fühlen.
Auch wenn das bedeutet, jemanden zu enttäuschen. Auch wenn dieser jemand ihre Mutter ist oder ihr Vater oder die Liebe ihres Lebens.
Nein heißt nein. Immer.
Wir können ihnen das mit Worten sagen, aber wenn wir es im Alltag nicht leben, wie können sie es dann verstehen?
Wir müssen unseren Kindern zeigen, das wir sie respektieren
Wenn sie ständig zu etwas überredet werden, das sie nicht tun wollen – nur weil es Spaß macht und sie andere Leute damit glücklich machen – wie können wir dann erwarten, dass sie sich verteidigen können, wenn es drauf ankommt?
Wir müssen unseren Töchtern (und unseren Söhnen) JETZT zeigen, dass wir ihr „nein“ respektieren. Es ändert nichts, dass Abby erst drei ist oder dass ich weiß, wie sehr ihr die Karussellfahrt gefallen würde.
Der Rummelplatz ist der perfekte Ort, um zu üben, weil nicht viel auf dem Spiel steht. Wir können die Mädchen ermutigen und gleichzeitig ihren Brüdern zeigen, wie sie richtig darauf reagieren, wenn jemand „nein“ sagt.
Ich nahm meinen Mann beiseite und erklärte ihm meine Gedanken. Er stimmte zu.
Ich sah die Erleichterung im Gesicht meiner Tochter, als ihr Papa sie umarmte und ihr sagte, dass er sie nie dazu zwingen werde, etwas zu tun, wenn es ihrem Herzen dabei schlecht gehe. Dieser Anblick war mehr wert als eine Million verschwendete Karussell-Tickets.
Ja, wir gingen an diesem Tag mit überflüssigen Tickets, die wir einer anderen Familie schenkten.
Aber es waren die besten 20 Dollar, die ich jemals verschwendet habe.